Meine Schwester, meine Braut, du hast mein Herz verwundet mit einem deiner Augen, mit einem Haare deines Halses. (Hohel. 4,9) Außer der sichtbaren Wunde aber trägt das Herz Jesu noch eine andere unsichtbare Wunde, die ihm keinen Schmerz bereitet, sondern Freude verursacht. Das ist jene Wunde, von welcher der Herr im Hohenlied zur Braut spricht: Du hast mein Herz verwundet, meine Schwester, meine Braut, mit einem deiner Augen, mit einem Haare deines Halses. … So kostbar und wichtig das Auge ist, so wertlos erscheint ein einzelnes Haar. Unter dem Auge verstehen die Schriftausleger die Einfalt in der Absicht bei unseren Handlungen, den auf Gottes Ehre gerichteten Blick der Seele. Unser Tun mag an sich noch so geringfügig sein, dem einzelnen Haare gleichen, dessen Verlust wir weder bemerken noch achten. Der Blick unseres inneren Auges aber kann auch die unbedeutendsten unserer Handlungen wertvoll machen, so dass sie das Herz des Bräutigams in Liebe verwunden. Selige Clara Fey III/77 Zur Besinnung: Worauf ist mein Blick gerichtet, wenn ich meinen Pflichten nachgehe? Bin ich mir bewusst, dass der Herr sich stets nach meinem Blick auf ihn sehnt? |
Gebetsanliegen
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