Kolumbien

KOLUMBIEN

Kolumbien ist ein Land mit vielen Ressourcen und großem Entwicklungspotenzial. In seiner jüngsten Geschichte stieß es jedoch immer wieder auf Hindernisse, die eine gleichmäßige sozioökonomische Entwicklung erschwerten. Das größte Hindernis von allen ist die Gewalt, die seit der Gründung verschiedener Guerillagruppen vor gut 50 Jahren das Land überzieht. Die unzähligen Gewalttaten, insbesondere in den ländlichen Gebieten, führten zu massiven Vertreibungen, so dass Millionen von Binnenflüchtlingen in die Großstädte zogen und sich an den unbebauten Stadträndern ansiedelten, wo sie provisorische Hütten bauten. So entstanden über Jahrzehnte viele Elendsviertel, vergleichbar mit den heutigen Flüchtlingslagern in Griechenland. Die Binnenflüchtlinge kamen und kommen meist ohne Berufsausbildung in die Städte. Deshalb weisen die großen Städte des Landes ein ungleichmäßiges Entwicklungsniveau auf: Neben sehr belebten, ökonomisch starken Vierteln gibt es extrem unterentwickelte Gebiete. Auch im ländlichen Raum findet man unterschiedlich stark entwickelte Gebiete.

Einer der entscheidenden Faktoren für bessere Entwicklungschancen ist die Stärkung des Bildungswesens.

 

Schulen der Schwestern vom armen Kinde Jesus in Kolumbien

Seit 1937 arbeiten wir Schwestern vom armen Kinde Jesus in Kolumbien. Mit unseren Einrichtungen und Hilfsangeboten unterstützen wir die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die in einer für sie nachteiligen Umgebung leben. Dank der Unterstützung durch Spenden können sie eine hochwertige Bildung erhalten, die ihnen den Schlüssel für eine bessere Zukunft gibt.

Wir verfolgen in allen unseren Einrichtungen den pädagogischen Ansatz von umfassender Bildung. Die Arbeit unserer Lehrkräfte unterstützt die Entwicklung aller fünf menschlichen Dimensionen, also der körperlichen, verstandesmäßigen, emotionalen, spirituellen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Aus Rückmeldungen wissen wir, dass unsere Absolventinnen und Absolventen gut vorbereitet ins Erwachsensein starten können und sich in Arbeitswelt, Familie und Gesellschaft bewährt haben.

Alle Schulen der Schwestern vom armen Kinde Jesus sind Privatschulen, die vom kolumbianischen Staat finanziell kaum unterstützt werden. Trotzdem müssen alle staatlichen Anforderungen an Gebäude, Ausstattung, Lehrplan u. a. erfüllt werden. Das zu gewährleisten, ist nicht immer leicht, denn die meisten Eltern unserer Schülerinnen und Schüler können nur einen geringen Anteil des Schulgeldes bezahlen. Darum schätzen wir die Unterstützung durch unsere Spender sehr hoch, durch die wir Hilfe zur Selbsthilfe geben können.

 

Instituto Clara Fey

Das Instituto Clara Fey (Clara-Fey-Schule) ist unsere älteste Einrichtung für die sozial schwache Bevölkerung in Kolumbien. Als die Schule 1957 südlich von Bogotá gegründet wurde, war die Umgebung landwirtschaftliche Nutzfläche. Einige Jahrzehnte später wurde ein großer Teil dieses Gebietes zur „Invasionszone“ (d. h. eine ungesetzliche Besetzung von Land für den Bau provisorischer Unterkünfte), in der sich in einer ersten Welle Tausende von Binnenflüchtlingen niederließen. Nach und nach verstädterte das Gebiet: Aus den Hütten wurden Backsteinhäuser; inzwischen gibt es Wasserleitungen, Kanalisation, Strom, Telefonnetz und einige asphaltierte Straßen. Auf diese Weise hat sich der Lebensstandard dort erheblich verbessert. Die Bewohner bleiben jedoch arme Familien, wenn auch nicht mehr so arm wie Binnenflüchtlinge in neuen Invasionsgebieten wie z. B. in der Region Cazucá.

Das Instituto Clara Fey, mit heute 700 Schülerinnen, war und bleibt eine wichtige Anlaufstelle für viele bedürftige Familien des Viertels. Dank der Hilfe von Spendern haben sie es geschafft, ihre Töchter in einem ansprechenden und sicheren Umfeld mit hohem Lernniveau erziehen zu lassen. Die meisten Eltern der Schülerinnen haben selbst keine berufliche Ausbildung und sind Straßenhändler, Kioskbetreiberinnen, Reinigungskräfte, Fließbandarbeiterinnen, Bauarbeiter, kleine Unternehmer o. ä.

Das Instituto Clara Fey ist eine Schule, die alle Jahrgangsstufen des kolumbianischen Schulsystems bietet: Grundschule (5-10 Jahre: 0.-5. Klasse), Mittelschule (11-14 Jahre: 6.-9. Klasse) und Oberstufe (15-16 Jahre: 10.-11. Klasse).

In Kolumbien gibt es sogenannte „klassische Schulen“, die im deutschen Schulsystem einem Gymnasium entsprechen. Und es gibt „technische Schulen“, die zusätzlich zur Gymnasialausbildung eine Berufsausbildung anbieten. So ist es auch beim Instituto Clara Fey: In den letzten zwei Jahrgängen erhalten die Schülerinnen eine Grundausbildung zur Köchin oder zur Schneiderin. Dies entspricht den ersten Ausbildungsjahren an der staatlichen Berufsschule SENA, an der sie ihre Berufsausbildung fortsetzen können. Die Ausbildung einer Schülerin am Instituto Clara Fey kostet je nach Klasse zwischen 450 € und 500 € pro Jahr.

In Kolumbien haben alle Absolventen ― sowohl an technischen Schulen als auch an Gymnasien ― die Möglichkeit, an einer Universität zu studieren. Private Universitäten verlangen Studiengebühren. Öffentliche Universitäten erheben keine Studiengebühren; aus diesem Grund gibt es dort kaum freie Studienplätze.

Manche unserer Absolventinnen setzen ihre Berufungsausbildung bis zum Bachelor-Abschluss in der staatlichen Berufsschule SENA fort, wo ihre erste Ausbildung anerkannt wird. Andere entscheiden sich, ihre praktischen Fähigkeiten direkt für eine Berufstätigkeit zu nutzen und studieren parallel Fächer wie Jura, Sozialarbeit, Ingenieurwesen.

Dank der Unterstützung unserer Spender haben seit 1957 rund 3000 Schülerinnen des Instituto Clara Fey eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten – als Schlüssel für eine bessere Zukunft. Wir freuen uns, dass sie daher heute gute Arbeitsplätze haben und so selbst und mit ihren Familien ein Leben unter besseren Bedingungen führen können.

 

Spenden

Generalat der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus e.V.

Konto-Nr.:4 044 111 
Bankleitzahl: 390 500 00 (Sparkasse Aachen)
IBAN: DE 17 3905 0000 0004 044111
SWIFT-BIC:  AACSDE33XXX  

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