„Im kleinen Hause zu Nazareth war Jesus der Mittelpunkt, die Sonne, um die sich alles bewegte.
Maria und Josef waren beständig in seiner nächsten Nähe: sie beteten mit ihm, arbeiteten mit ihm und für ihn, sie aßen und tranken mit ihm und verloren ihn nie aus den Augen. [. . . ] In einer klösterlichen Gemeinschaft muss es ebenso sein. Jede gottgeweihte Seele sollte bestrebt sein, bei all ihrem Tun und Lassen den Blick ihrer Seele auf den zu richten, der sie zu seinem besonderen Dienst berufen hat. [. . .] Lass ab von den eitlen Sorgen; hefte deine Augen einfach und unverwandt auf die Sonne, von der allein Licht und Leben ausströmt, und du wirst weiterkommen und, wie der Jesusknabe wuchs im Hause Nazareth und zunahm an Weisheit und Gnade, so wirst auch du wachsen bis „zum vollkommenen Menschen, zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.“ Eph 4, 13Sel. M. Clara Fey; Die kleinen Betrachtungen, Band II, S.155
„Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden, er hat sich nicht in einen fernen Himmel verschlossen, sondern ist hineingestiegen in unser Leben, in seine Nöte und Bedürfnisse, er hat sich unseren Begrenzungen unterzogen, er ist „berührbar“ geworden im Schlichtesten und Menschlichsten unseres Lebens. Diese Botschaft kann nicht untergehen, und je einfacher und unmittelbarer sie auch selber spricht, desto mehr senkt sie sich auch ins Herz der Menschen, wirkt dort, bringt dort Prozesse des Glaubens, Hoffens und Lebens in Gang“.
Bischof Klaus Hemmerle + 1994; Aus: Zur Krippe … durch die Hintertür,2017