Mein Leben in der Liebe

Hallo, ich bin Schwester Martha Milena vom armen Kinde Jesus und gehöre zur Provinz Kolumbien. Ich trat als Postulantin am 11. August 2018 ein, wurde am 23. Januar 2019 eingekleidet, und legte am 2. Februar 2021 meine ersten öffentlichen Gelübde ab. Aus voller Überzeugung sage ich, dass die Jahre meiner Zugehörigkeit zu dieser schönen Gemeinschaft zu denen mit der größten Freude meines Lebens gehören.

Heute möchte ich Ihnen ein wenig aus meinem Leben und zur Berufung durch den Herrn erzählen, dem ich am Anfang keinerlei Beachtung schenkte. Geboren wurde ich in Monterredondo, einem wunderschönen Ort in den Bergen meines schönen Vaterlandes, in dem die Schwestern vom armen Kinde Jesus eine ihrer Schulen und apostolischen Aktivitäten haben. Meine Mutter arbeitete bei den Schwestern und hat eine sehr gute Beziehung zu ihnen. Die Schwestern halfen uns immer in den schwierigsten Situationen.

Bis zum siebten Schuljahr besuchte ich das Institut Clara Theresia. Danach mussten wir aufgrund bewaffneter Konflikte nach Bogotá ziehen. Wir flohen an einem Nachmittag mit dem, was wir mitnehmen konnten. Diejenigen, die uns unterstützten und halfen, waren die Schwestern. Das war auch der Grund, dass ich am Institut Clara Fey zur Schule ging, wo ich die 8., 9. und 10. Klasse besuchte. Dann kehrten wir in unseren geliebten kleinen Heimatort zurück. Ich beendete mein Studium an der Lehrerinnenbildungsanstalt Santa Teresita in Quetame. Als die Schwestern nach dort kamen, um über das Ordensleben zu informieren, vernahm ich zum ersten Mal den Ruf des Herrn, aber, wie ich bereits erwähnte, hatte ich taube Ohren dafür.

Später distanzierte ich mich ein wenig von der Gemeinschaft und widmete mich dem Studium an der Universität. Aber der Herr rief mich in dieser Zeit wieder, und durch soziale Projekte der Uni kam ich Ihm und der Gemeinschaft wieder näher. Ich spürte eine gewisse Unruhe, benötigte aber noch einen Anstoß, um mich zu entscheiden. Wer ihn mir letztendlich gab, war meine Mutter. Sie riet mir, das zu tun, was ich wolle, dass ich aber auch anfangen müsse frei zu fliegen. Es fiel mir ein wenig schwer mich zu entscheiden, aber mit Gottes Hilfe und mit den Ratschlägen meiner Mutter entschloss ich mich, auf den schönen Ruf zu antworten. Und ich kann mit Freude sagen, dass ich es nicht bereue. Mein Vater war nicht ganz einverstanden, aber schließlich sagte er mir, dass er mich unterstützen wolle, wenn es das sei, was mich glücklich mache. So ging es auch mit meinen Geschwistern: wenn ich glücklich sei, dann sei jener der Ort, wo ich hingehöre. Sie freuen sich mit mir. Am schwersten fiel mir der Abschied von meinen Nichten und Neffen. Sie sagen mir immer, dass sie mich sehr vermissen und fragen, wann ich wiederkomme. Dann kommt etwas Heimweh in mir hoch. Aber ich bitte den Herrn um Hilfe, und Er zeigt mir täglich in kleinen Dingen, dass Er mich liebt und dass ich an dem Ort bin, wo Er will, dass ich für Ihn da bin.

Ich vergaß zu sagen, dass ich am 5. Mai geboren wurde, dem Geburtstag von Mutter Teresina. Sie war eine der ersten deutschen Schwestern, die in unser Land kamen. Sie wurde von allen, die sie kannten, sehr geliebt, auch von meiner Mutter. Die Schwester sagte ihr, sie solle mich dem Herrn schenken, um Ihm zu dienen und Ihn zu lieben. Jedes Mal, wenn wir sie besuchten, zwinkerte sie mir mit den Augen zu und lockte mich hin zum Ordensleben. Abgesehen von dem Gesagten fand durch die Gnade Gottes die Seligsprechung von Mutter Clara am 5. Mai 2018 statt. Ich dachte: „Ich glaube, Herr, dass Du mir etwas sagen willst. Ich will auf Dich hören und Deinen heiligen Willen erfüllen.”

Und hier bin ich sehr glücklich und bitte den Herrn um die Gnade, Ihm mein ganzes Leben lang treu zu sein. In der Gemeinschaft habe ich viel gelernt, und sie hat mir die Kraft gegeben, um dem Herrn nachzufolgen und trotz Widrigkeiten standhaft zu bleiben. Das Gebet meiner Familie und jeder einzelnen meiner Mitschwestern gibt mir die Energie, die ich brauche, um Jesus auch in Zukunft nachzufolgen. Ich nehme die Gelegenheit wahr und bitte darum, dass Sie mir mit Ihrem Gebet helfen, die Treue bis zum Tod zu wahren.

 

 

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