Kreuzweg – „Heil der Welt“

1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt

Schwester Hubertina (Bernhardine Stahl) schnitzte diesen Kreuzweg für die Loretokirche in Simpelveld zum 11.9.1953 als Namentaggeschenk für eine der Generaloberinnen. Er wurde zum Fest der Kreuzerhöhung und der Schmerzen Mariens in der Kapelle aufgehangen. Der Kreuzweg trägt der Titel „Heil der Welt“.

 

„Als es Morgen wurde fassten die Hohepriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus.

Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Da antworteten sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Sie aber schrien noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! Da rief das ganze Volk: Sein Blut – über uns und unsere Kinder! Darauf ließ er Barabbas frei, Jesus aber ließ der geißeln und lieferte ihn aus zur Kreuzigung.“

 

In ihren Fastenbetrachtungen schreibt Clara Fey:

„Pilatus hat wiederholt erklärt, dass er an Jesus keine Schuld finde; er hat erkannt, dass es nur der Neid seiner Feinde ist, der ihn zum Tode begehrt; er wäscht seine Hände, er spricht: „Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten“, und dennoch verurteilt er ihn zum Tode. Wohin kann es kommen mit einem Menschenherzen, wenn es anfängt sich vor Untreuen nicht mehr zu hüten! Unvermerkt, ihm selbst oft unbewusst, fällt es tiefer und tiefer und immer tiefer bis in den Abgrund und sagt selbst dann noch: „Ich habe nichts getan“.

Lernen wir uns selbst zu richten und hüten wir uns, andere zu richten, andere zu verurteilen. Nichts ist gewöhnlicher in diesem Leben, als die Augen offen zu halten für die Fehler anderer und die eigenen nicht zu sehen. Der Mensch ist so geneigt, Fehler an andern zu sehen und sich selbst für rein zu halten, dass die- oder derjenige wahrhaft heiliggesprochen werden kann, die oder der von diesem Fehler frei ist.“ (S. 115)

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