Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab…(Joh 3, 16)

 

Um die Liebe einigermaßen zu begreifen, die Gott uns durch die Erlösung erwiesen, müssen wir beherzigen, dass er der Menschen nie bedurfte. Seine wesentliche Glorie und Seligkeit konnte durch ihren Gehorsam nicht vermehrt, durch ihren Ungehorsam nicht  vermindert werden.  Er hätte uns verwerfen können. […]                                                                                                   Da er in uns sein Ebenbild liebte, wollte er uns nicht in Tod und Verderben lassen. [ . . . ] Damit wir angenommene Kinder würden, sandte er seinen ihm wesensgleichen Sohn, „damit er der Erstgeborenen sei unter vielen Brüdern“ Röm. 8,29.

Wie lange schon werden diese Wahrheiten uns alljährlich in der Adventszeit zur Betrachtung vorgelegt. Und immer wieder müssen wir bekennen, dass wir nicht tief genug in ihren Sinn eingedrungen sind.

Was sollen wir denn fortan tun? Was sollen wir Gott dem Herrn anbieten, der sein Liebstes für uns hingegeben? Das Kostbarste wird mit der Gabe des Vaters nicht zu vergleichen sein. Aber haben wir nicht etwas, worauf wir am schwersten verzichten, weil es unserer Natur das Liebste ist? Ist nicht unser Wille uns das Liebste?

Schenken wir Gott, der uns in seinem eingeborenen Sohn das ihm Liebste schenkt, unser Liebstes, unseren Willen.

      Selige M. Clara Fey (1815 – 1894),  Kleine Betrachtungen, Die Adventszeit II

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