„Tu alles aus Liebe, nichts aus Zwang“ – Ausstellung zum 400. Todestag des hl. Franz von Sales

„Tu alles aus Liebe, nichts aus Zwang“.

Gestern, am 1. Oktober 2022, wurde im Museum „De Schat van Simpelveld“ die Sonderausstellung „Tu alles aus Liebe, nichts aus Zwang“ eröffnet. Anlass zu dieser Ausstellung ist der 400. Todestag des hl. Franz von Sales.

Auch Clara Fey hatte eine besondere Beziehung zu diesem Heiligen.

Im Jahr 1841 wählte Clara Fey Herrn Kaplan Sartorius zu ihrem geistlichen Begleiter. Zu dieser Zeit las Clara viel in den Schriften von Teresa von Avila. Herr Kaplan Sartorius war ein großer Verehrer des hl. Franz von Sales und machte Clara auch mit seinen Schriften näher bekannt. Clara Fey wurde ebenfalls eine große Verehrerin des hl. Franz von Sales. In ihrem Arbeitszimmer gibt es eine Reihe von Abbildungen, Reliquien und Bücher des hl. Franz von Sales. Auch in ihren Konferenzen erwähnt Clara Fey den hl. Franz von Sales mehrfach.

Vom 19. Juli 1857 bis zum 16. Mai 1858 hielt sie die Konferenzen zum Thema: „Gemälde der Seele des hl. Franz von Sales.“

Franz von Sales wurde am 21. August 1567 auf der elterlichen Burg zu Thorens (Savoyen) geboren. Seine Eltern, François de Boisy und Françoise de Sionnaz waren Adlige und überzeugte Katholiken. Schon früh fiel Franz auf durch seine Fähigkeit, andere für den Glauben zu begeistern und durch seine Sanftmut.

Mit sechs Jahren besuchte Franz die Schule in La Roche-sur-Foron bei Annecy. 1582, mit 15 Jahren, ging Franz nach Paris, um dort am Jesuitenkolleg de Clermont Rhetorik und Philosophie zu studieren. Er besuchte auch, ohne Wissen des Vaters, die Vorlesungen in Theologie. Er lernte die Lehre von der Prädestination kennen und erlebte in der Auseinandersetzung mit dieser Lehre eine schwere Glaubenskrise, die er jedoch überwand durch die Erkenntnis, dass Gott Liebe ist und dass niemand verlorengeht, der auf Gott vertraut.

Sein Vater hatte für Franz eine Ehe und eine glänzende Karriere als Notar und Politiker im Hinterkopf. Deshalb ging Franz zu weiterführenden Studien von 1588 – 1591 nach Padua, um dort seinen Doktor im weltlichen und kirchlichen Recht zu machen. Darüber hinaus qualifizierte er sich weiter in Theologie. Er lernte die Schriften von Thomas von Aquin kennen und war davon fasziniert. In Padua studierte er auch die Prädestinationslehre sehr genau. Er überwand seine Angst und fand zu einer Lebenseinstellung, die man als „Liebenswürdigen Optimismus“ bezeichnen kann. Dies charakterisierte auch sein späteres pastorales Wirken.

Seine Vorliebe für ein geordnetes Gebetsleben lernte er von den Jesuiten in Paris und Padua. Er las 1589 das Buch von Lorenzo Scupole „Der geistliche Kampf.“ Ein spiritueller Bestseller. Das inspirierte ihn zu seiner späteren Methode der geistlichen Begleitung.

1592 wurde Franz von Sales als Anwalt in Chambéry eingeschrieben. Er lernte dort Antoine Favre als Kollegen kennen. Aus der Begegnung entstand eine lebenslange Freundschaft. Ein Jahr später wurde er mit päpstlicher Genehmigung zum Propst des Kapitels des Bistums Genève – Annecy ernannt, der Beirat des Bischofs. Er war gerade 25 Jahre alt. Der Vater von Franz war mit dieser Ernennung einverstanden. Es war der Anfang der Zustimmung des Vaters zur Priesterweihe seines Sohnes. Die Priesterweihe erhielt Franz am 18. Dezember 1593 in Annecy.

1594 begann Franz mit seiner Mission im Chablais, eine calvinistisch gewordene Provinz am Genfer See. Ein Gebiet, das traditionell dem Herzog von Savoyen gehörte. Es waren schwierige Jahre im Chablais, aber Franz von Sales gelang es, viele Menschen zur katholischen Kirche zurückzuführen; durch sein Leben, durch seine Predigten und seine Schriften.

1598 wurde Franz Koadjutor des Bischofs von Genf. 1599 machte er sein Bischofsexamen in Rom. Im Januar 1602 brach er für seine erste diplomatische Mission nach Paris auf. Am 8. Dezember 1602 wurde er in der Kirche von Thorens zum Bischof geweiht.

Im Februar 1604 hatte Franz eine Vision. Er sah die ersten drei Schwestern von der Heimsuchung vor sich. Im März begegneten sich Franz von Sales und Johanna von Chantal das erste Mal. Franz wurde ihr geistlicher Begleiter. Er gab ihr das Programm: „Tu alles aus Liebe, nichts aus Zwang“. 1607 erzählte Franz ihr, dass er beabsichtigt, einen Frauenorden zu stiften. Im März 1610 zog Johanna von Chantal nach Annecy um dort als Ordensfrau zu leben. Im Juni zog sie mit zwei anderen Frauen in eine einfache Galerie in Annecy. Franz von Sales gab den Frauen eine Lebensregel und eine Tagesordnung.

1606 stiftete Franz von Sales zusammen mit Antoine Favre die Akademie Florimontane. 1609 publizierte Franz seine „Philothea, eine Anleitung zum frommen Leben;“ eine Anleitung zum geistlichen Leben in der Welt für Laien.

1616 erschien sein theologisches Meisterwerk „Theotimus (Abhandlung über die Gottesliebe)“ eine spirituelle und theologische Abhandlung. Das Hohelied aus dem Alten Testament spielt darin eine große Rolle.

1615 begann Franz mit den Besuchen der fast 600 Pfarreien seines Bistums. Das dauerte vier Jahre. Die Situation in den Pfarreien war besorgniserregend. Franz bemühte sich, die Priesterausbildung auf ein höheres Niveau zu bringen. 1609 besuchte er Genf, eine ganz protestantische Stadt.

1618 unternahm er eine zweite diplomatische Reise nach Paris. Dort traf er 1619 Vinzenz von Paul, den er zum geistlichen Begleiter der Schwestern der Heimsuchung Mariens in Paris ernannte. Ihm wurde auch angetragen, Bischof von Paris zu werden. Dies lehnte er ab.

Am Abend des 22. Dezember 1622 starb Franz von Sales in Lyon. Am 24. Januar 1623 kam sein einbalsamierter Leichnam in Annecy an. Seine Gebeine ruhen in der Basilika von Annecy, neben den Gebeinen von Johanna von Chantal.

Am 28. Dezember 1661 wurde er selig- und vier Jahre später, am 19. April 1665 heiliggesprochen. Am 16. November 1877 ernannte ihn Papst Pius IX. zum Kirchenlehrer. 1923 wurde er zum Patron der Journalisten und Schriftsteller ernannt. Er ist außerdem Patron der Gehörlosen.

Nähere Informationen zur Ausstellung und zu den Öffnungszeiten des Museums finden Sie unter:

http://www.deschatvansimpelveld.nl

 

 

 

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